Mauer- und Alpensegler sind perfekt an ein Leben in der Luft angepasst. Sie fressen, trinken, schlafen und paaren sich im Flug. Nur zum Brüten und Füttern der Jungen verlassen sie den Luftraum und suchen ihre Brutplätze auf. Diese müssen hoch, einige Meter ab Boden gelegen sein, so dass sie sich beim Start einfach fallen lassen und sofort Geschwindigkeit aufnehmen können. Wurden früher dazu hohe Felswände aufgesucht, sind Alpen-und Mauersegler heute typische Vogelarten des Siedlungsraums und brüten bei uns fast nur noch an Bauwerken. Dies tun sie vorzugweise in Kolonien.
Geeignete Hohlräume und Nischen werden jedoch aufgrund von Gebäuderenovationen oder dem Abbruch geeigneter Liegenschaften immer seltener. Wenn artspezifische Schutzmassnahmen in die Bauplanung einfliessen, lassen sich die Nistplätze jedoch meist einfach und langfristig sichern. Doch dafür müssen die Brutplätze an Gebäuden erstmal bekannt sein. In den Jahren 2018 und 2019 wurde deshalb mit der Hilfe der Sektionen ein Aargauer Inventar der Seglernistplätze erstellt.
Montage Seglerkästen © Nicolas Bircher
Auch in Ennetbaden hat der NAVO in den letzten beiden Jahren begonnen, die Seglernistplätze zu erfassen. So gehen auch im Falle des Neubaus des Schulhauses Bachtal einige Mauersegler-Nistplätze infolge der erforderlichen Abbrucharbeiten verloren. Dank Kartierungen des Natur- und Vogelschutzvereins Baden / Ennetbaden (NAVO) und Hinweisen von Anwohnern waren diese Nistplätze aber vorgängig bekannt. Somit konnte der gemäss Natur- und Heimatschutzgesetzgebung geltende Anspruch auf adäquate Ersatznistplätze in das Bauprojekt eingebracht werden. Im April 2021 konnten 20 Nistkästen als Ersatz montiert werden.
Um das Inventar der bekannten Seglernistplätze aktuell zu halten, nimmt der NAVO gerne Hinweise zu Brutplätzen von Seglern und Schwalben in Ennetbaden entgegen.
Weitere Informationen:
- Broschüre: Nistplätze für Mauer- und Alpensegler
- Merkblatt: Nistplätze suchen
- Protokollblatt
