Was ist die Ökologische Infrastruktur?
Die Ökologische Infrastruktur ist ein landesweites, zusammenhängendes Netz von Flächen, welche für die Biodiversität wichtig sind.
Entscheidend für eine wirksame Ökologische Infrastruktur (vgl. Abbildung unten) sind nicht allein viele kleine, sondern auch mehr grosse Kerngebiete (grün). Der Austausch zwischen den Kerngebieten muss für die Populationen der verschiedenen Arten gewährleistet sein. Dies kann z. B. durch naturnah bewirtschaftete und ökologisch wertvolle Flächen (orange umrandet) und Trittstein-Elemente (blaue Fünfecke) ermöglicht werden, die den Ansprüchen von Zielarten gerecht werden. Entscheidend ist, dass auch der Rest der Landschaft möglichst biodiversitätsverträglich bewirtschaftet wird. Zusätzliche, spezifische Artenförderungsmassnahmen (rote Sterne) sind sowohl auf den Flächen der Ökologischen Infrastruktur (grün und orange umrandet) als auch ausserhalb nötig.
Kern- und Vernetzungsgebiete © BirdLife CH
Warum braucht es die Ökologische Infrastruktur?
Weniger als 10% der Schweizer Landesfläche stehen unter Schutz. Damit ist die Schweiz das Schlusslicht in Europa. Der Handlungsbedarf ist riesig. Genauso wie es im Verkehr, bei der Bildung oder bei der Energie eine bestimmte Infrastruktur braucht, braucht es auch bei der Natur ein ausreichendes Mass an naturnahen Flächen, die miteinander verbunden sind, damit Tiere und Pflanzen überleben können. Um die Biodiversität langfristig und wirksam zu erhalten, sollten ca. 30 % der Fläche gesichert werden.
Wie engagiert sich der NAVO?
Derzeit laufen die Planungen zur Umsetzung der Ökologischen Infrastruktur auf kantonaler Ebene. Doch der Handlungsbedarf ist akut und Möglichkeiten aktiv zu werden gibt es bereits jetzt mehr als genug. In vielen Gemeinden gibt es Naturschätze, die es zu wahren gilt, sei es in Form eines verbindlichen Schutzstatus oder durch fachgerechte und dauerhaft gesicherte Pflegemassnahmen.
So hat der NAVO ein Projekt zur Erstellung von Amphibientümpel im alten Steinbruch am Geissberg umgesetzt. Wir betreiben Hecken- und Gebietspflege am Geissberg Ennetbaden sowie in Baden-Rütihof. Des Weiteren unterhalten wir ein Förderungsprojekt für den Wendehals. Weitere Massnahmen für Neuntöter, Gartenrotschwanz und Wendhals sind am Geissberg und am Nordhang der Lägern geplant.