Tümpel im Steinbruch

Steinbruch Geissberg

Am Ennetbadener Geissberg fehlte bisher ein grösseres Laichgewässer in der Nähe eines geeigneten Lebensraumes, um den Aufbau stabiler Population von Amphibien zu begünstigen. Der alte Steinbruch am Höhenweg weist dafür ein grosses Potential auf. Er ist südexponiert, hat steile Wände aus Kalkgestein mit auslaufendem Hangfuss aus Schutt und bietet im hinteren Teil in einer Senke einen idealen, teilweise beschatteten Standort für einen permanent wasserführenden Teich. Zudem besteht die Möglichkeit im vorderen, stärker besonnten Teil, einen flachen Teich anzulegen, der zeitweise austrocknen kann. Der Natur- und Vogelschutzverein Baden/Ennetbaden (NAVO) hat dieses Potential erkannt und in Zusammenarbeit mit der Wald-, Natur- und Landschaftskommission Ennetbaden (WNLK) sowie mit der Stadtökologie Baden ein Projekt für Teiche lanciert.

Die Felswände wurden 2016 von der Stadtökologie Baden von Bäumen und Sträuchern befreit und der Innenbereich wurde entbuscht. Damit wird der Lichteinfall verbessert, und zudem wird in Zukunft der Laubeintrag in den Weiher verringert. Das Schnittgut liegt nun auf grossen Asthaufen, welche als "Kleinstrukturen" Unterschlupf für verschiedene Tierarten bieten. Für das Erstellen der Teiche wurden im Herbst 2019 mit dem Bagger verschiedene Senken bis zu 1.5 Metern Tiefe ausgehoben und mit Folien ausgelegt. Bis auf ein paar Wildrosen und einige Sanddorne wurde auf eine Bepflanzung der Umgebung der Teiche verzichtet. Auch werden keine Amphibien zu einer schnelleren Besiedlung der neuen Biotope ausgesetzt.

Primär soll mit den neuen Teichen die Geburtshelferkröte, auch Steinkröte oder Glögglifrosch genannt, gefördert werden. Daneben soll der permanent wasserführende Weiher als Laichhabitat für weitere Amphibienarten wie Grasfrosch, Erdkröte und Bergmolch dienen und diversen Kleinwassertieren und Insekten wie z.B. Libellen einen Lebensraum bieten.

Geburtshelferkröte

Das neue Biotop im Steinbruch fand Aufnahme ins Inventar der Naturwerte von Ennetbaden und wird durch Arbeitseinsätze des NAVO unter Mithilfe der Stadtökologie Baden gepflegt werden. Die Pflege ist notwendig, damit die Teiche und die entbuschten Steilwände nicht wieder durch Sträucher und Bäume überwachsen werden. So besteht die Hoffnung, dass sich nicht nur Amphibien in den Teichen ansiedeln werden, sondern die anstehenden Kalkfelsfluren an den Oberhängen des Steinbruchs durch Reptilien besiedelt werden.

Das Projekt wurde vollständig von der Abteilung Wald des Kantons Aargau finanziert.


Weitere Informationen:

Video zum Anlegen von Kleingewässern für Amphibien